NL Rück, I, C-0570o

"Sehr geehrter Herr Doktor!

Am Freitag den 4.1. kam wieder ganz überraschend ein großes Paket mit so verführerischen guten und reichen Geschenken. Sie sollten einmal sehen können wie freudestrahlend die einzelnen Gaben da enthüllt worden. Es fehlt an nichts lieber Herr Doktor denkt sogar an unmögliches. Auch die Flasche Lebenselixir hatte Frl. Luise so gut verpackt, daß alles in besten Zustande an kam. Auch so die Geldspende M 176.- danke ich Ihnen von ganzem Herzen.

Es ist wirklich des guten zuviel. Wie soll ich Ihnen das alles je vergelten, wenn ich nur noch so rüßtig wär wie ehedem und könnte noch so schaffen, da könnte ich doch zum Teil meine Pflicht tun, aber so wirkt es tatsächlich beschämend. Auch für die beiliegenden Zeilen danke ich bestens und bitte dem ganzen Hause Rück, die mir freundlichst gesandten Wünsche auf herzlichst zu erwidern.

H. Dr. Kupfer besuchte mich noch ehe Ihr Brief v. 28.12. mich erreichte, da war bei der Umrechnung die Sache aussichtslos. Bei nächster Gelegenheit werde ich doch noch einmal die Sache anschneiden. Es giebt eben dabei verschiedene Schwierigkeiten, z.B. Resonanzholz (für die letzten 6 Spi[nette]. habe ich alle Spähne, welche die Länge, aufgeschnitten,[)] Klaviaturtafel, Belagt u.v.m. Ich hab wohl noch Holz aber Pappel habe ich geschworen nicht wieder zu verarbeiten, damit habe ich üble Erfahrung gemacht, und die anderen Tafeln sind die Tasten kürzer für Clavichorde, also nicht verwendbar.

Das Schröder-Modell schicke ich dieser Tage und werde versuchen verschiedene Kartons in einander passende zu einem Pakete mit dem Modell und Mozartflügelteile bei der Post anzubringen[.]

Nochmals meinen allerbesten Dank. H. Gehmacher danke ich besonders, hat mich sehr gefreut.

Mit den herzlichsten Grüßen auch für Frl. Luise // Ihr alter // Otto Marx

Einlage 1 Ostmarke".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1952,01,06
Schreibort
Leipzig