"Sehr geehrte Herren!
Sie werden staunen, heute morgen habe ich das Clavichord zur Bahn gegeben. Nach meiner vorherigen Erkundigung rollte es noch heute abend ab. Ich habe wegen der brenzlichen Lage die Sache beschleunigt, daß es Ihnen gefallen wird, nachdem ich an den Steg im Diskant die unnatürliche Form korrigiert habe und somit normal a Stimmung mit durchgehenden Messingbezug erreichte und bin gespannt auf Ihr Urteil. Auch die ang[eg]ebenen Bezugsstärken hält ein derartiges Instrument nicht aus.
Ich bitte um Entschuldigung, daß ich Ihre werten Schreiben eben wegen dem Drängen noch nicht beantwortete.
Zuerst meinen herzlichen Dank für gesandte M. 100.- am 24.9. und für die guten Zigarren, welche mir zum teil schon recht gemundet haben.
Das Bild der Zither macht mir keinen besonderen Eindruck, etwas entgültiges sagen kann man erst, wenn man es in der Hand hat. Wenn der Wirbelkasten echt, könnten nur die letzten Baßsaiten außerhalb des Wirbelkastens umschlungen gewesen sein, an Bordunsaiten glaube ich nicht weil diese ebenfalls auf dem Sattel gelegen hätten mithin der schwingende Teil nicht länger als alle anderen. Dem Bild nach ist 25.- wohl angemessen.
Das Cembalo ist leicht im Tastenumfang zu ändern, was sich dadurch die Mensur verlängert ist unbedeutend.
Für das Clavichord welches sehr im Unstand war und reichlich Arbeit machte erlaube ich mir 95.- M. zu berechnen.
Nachdem die letzte Abrechnung beglichen stehen zu Ihren Gunsten M. 1.32
Abrechnung für September. // Rest // // 1.32
14.9. // 1 Kiste: Laute, 5 Guitarren, 2 Cistern u 2 Cithern Aeolsharfe, Hackbrett // 193.-
// 1 Kiste: Dudelsäcke // 10.-
29.9. // 1 Clavichord // 95.-
24.9. // a. C. Zahlung // // 100.-
[Summe] 298.- // // 101[,]32
Heute in der politischen Lage ein kleiner Hoffnungsschimmer, hoffen wir noch.
Mit herzlichen Grüßen // Ihr sehr ergebener // Otto Marx
Einlage: eine Bezugstabelle, // ein Foto, // eine Marke."