"Sehr geehrter Herr Professor!

Einliegend Kritik Limmert über eine Radio-Vorführung Musik des 18. Jahrhunderts des Herrn Döbereiner. Offenbar hat Herr Westermann bisher sich noch nicht bemüsigt gefunden, Sie wieder in die Programme einzuschalten, obwohl er es Becking versprochen hat. Offengestanden, ich hielte für am besten, wenn Sie diesbezüglich einmal: selbst an Westermann schreiben würden, unter Bezugnahme auf mein seinerzeitiges Schreiben an Paulus. Ich habe das Gefühl, dass wir unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen brauchen. Vielleicht fügen Sie auch ein Mozart-Programm bei?

Herr Dr. Kinsky frägt bei mir folgendes an:

'Nun noch eine Bitte um frdl. Auskunft! Das Institut der Universität Erlangen besitzt aus der Neupert'schen Stiftung ein Clavichord von C.R.A. Venzky, das nach dem Buche 'Das Klavierklangideal Mozarts' von H. Brunner [Brunner 1933] 1804 in Wien erbaut sein soll. Verschaffen Sie mir doch frdl. von Herrn Professor Steglich den genauen Wortlaut der Signatur und ob statt 'Wien' nicht 'Dresden' als Ortsangabe anzunehmen ist.'

Wenn Sie mir antworten, will ich ihm gerne Ihren Bescheid weitergeben.

Sehr interessieren würde mich Ihre Kritik über die heurigen Bayreuther Festspiele. Darf ich je um ein Exemplar bitten!

Nach Zürich habe ich in Ihrem Sinne an Herrn Boller von Hug & Co. geschrieben.

Die Grammophonplatten habe ich zwar durchprobiert, aber ich muss Sie dazu gelegentlich nach Nürnberg bitten, damit wir die Platten gemeinsam hören und Sie mir die notwendigen Erläuterungen geben können. Ohne diese Erläuterungen sind die Platten zu schwer verständlich. Ich bitte Sie, Ihren Besuch einen Tag vorher anzumelden, damit ich den Apparat bereitstellen lassen kann.

Mit freundlichen Grüssen von Haus zu Haus wie immer // Ihr ergebener".