"Lieber Herr Dr. Rück!
Leider paßt mir der Samstagnachmittag nicht für eine Fahrt nach Nürnberg. Ich habe allerlei dringliche Sachen, die meine Zeit in diesen Tagen mehr als ausfüllen. Nächsten Montag abend hab ich eine kleine Aufführung des Collegium musicum, zu der ich Sie und etwaige weitere Interessenten mittels des beiliegenden Programms herzlich einlade. Da gibt es am Samstag noch allerlei Proben. Außerdem sind die Nachwehen der Sängerwoche und des Händelfestes noch nicht erledigt. Und schließlich will Kalix mit Hochdruck seine Doktorarbeit durch die Druckmaschine durchpeitschen, obwohl noch allerlei daran zu tun ist, was sich nicht in Handumdrehen erledigen läßt - da er jetzt Ferien hat pendelt er immer zwischen Erlangen und der Druckerei hin und her - das nimmt mir sehr viel Zeit weg. An Johann Sebastian kann ich in diesen Wochen leider überhaupt nicht mehr denken!? Trotz der noch so sehr verlockenden Bowle!!!
Vielleicht läßt sich die Plattenvorführung in der nächsten Woche Mittwochs oder Samstags einrichten? Daß ich die Serie auch hier in Erlangen hätte, ist nur eine Sage ohne positiven Hintergrund.
Die Durchsicht von Herrn Duponts Arbeit, die weiß Gott auch sehr zeitraubend ist, geht unter besagten Umständen leider auch nicht sehr schnell vor sich. Einige Seiten sind wieder frisiert, aber noch nicht der ganze Rest.
Mit den besten Grüßen // Ihr // [handschriftl.] RudolfSteglich."