NL Rück, I, C-0444b

Georg Kinsky schreibt Ulrich Rück, dass die anonyme Verkaufsanzeige zu einem Cembalo der Firma Gräbner, Dresden, auch in der "Zeitschrift für Musik", Gustav-Bosse-Verlag Regensburg, erschienen war und er dorthin geschrieben hatte. Vom Verlag erhielt die Nachricht, dass die Firma J. C. Neupert in Nürnberg das Cembalo sowie die Klavichorde inseriert hatte. Den Antwortbrief legt Kinsky als Anlage bei.

Zu Rücks Frage nach der Glasharmonika der Familie von Rath in Köln antwortet Kinsky, dass ihm dieses Instrument entfallen war. Er will sich nach dem Verbleib und einem möglichen Verkauf erkundigen. Zweifelt, dass im Varieté tatsächlich Glasharmonikas verwendet werden, könnten eher Gläserspiele (Verrillons) sein. Begriff "Glasharmonium" ist falsch. Echte Glasharmonikas sollen in vierter Generation von der Familie Pohl in Böhmen gebaut werden. Verweist auf einen Artikel in der Zeitschrift für Instrumentenbau 40 (1919/20), S. 207, den er Rück ggf. leihweise besorgen kann.

Beiliegend ein Schreiben der Zeitschrift für Musik vom 22. April 1931 auf gelbem Papier, worin die Weiterleitung von Kinskys Anfrage an J. C. Neupert, Museumsbrücke, Nürnberg vermerkt ist. Unten in großen Lettern mit Bleistift "Akt Kinsky".

Zweites Schreiben auf Briefbogen der Firma J. C. Neupert, Nürnberg, vom 23. April 1931, unterzeichnet vom Prokuristen. Demnach handelt es sich bei dem angebotenen Cembalo um ein einmanualiges Instrument von Carl Gottlob Gräbner, Dresden, mit 8' und Lautenzug, das für 900 RM zum Verkauf steht [vgl. Lagerbuch Neupert, Nr. 281, S. 72]. Außerdem bietet die Firma Neupert ohne Details zu nennen "einige ORIGINAL CLAVICHORDE" zwischen 300 und 1.200 RM an.

Der Prokurist [Name nicht eindeutig zu entziffern] bezweifelt, dass Kinsky mit dem Gräbner-Cembalo gedient sei, "da es sich doch schon um ein älteres Instrument handelt." Legt daher den neuesten Cembalo-Katalog bei und betont, dass die Firma J. C. Neupert im modernen Cembalobau führend ist und sowohl in Klang als auch Qualität "von keinem Fabrikat erreicht werden." Neupert verweist auf großzügige Finanzierungsmöglichkeiten, sollte sich Kinsky zum Kauf eines neuen Instruments entschließen.

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1931,04,25
Schreibort
Köln-Merheim
Erwähnte Objekte
Cembalo einmanualig (ursprünglich Hammerflügel)
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Klavichord
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnte Personen
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Angebot Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Behandelte Institution
erwähnt im Zusammenhang
Erbauer(in) Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Angebot Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Erbauer(in) Musikinstrument(e)
Literaturreferenz
Kinsky 1912
Wit 1919