Rück antwortet erst jetzt auf Hartmanns Brief vom 20. September 1936, da er auf Reisen ist.

Die von Hartmann bearbeiteten Stege für Rücks annamitische Zither (Wölbbrettzither MIR1422) hatte er bereits in der neuen Systematik der Streichinstrumente von Tobias Norlind, dem Leiter des Stockholmer Musikinstrumentenmuseums gefunden. Schlägt vor, seine annamitische Zither an Hartmann zu schicken, damit er die Stege aufpassen und das Instrument richten kann. Allerdings kann Rück auswendig keine Angaben zum Bezug des Instruments machen, vielleicht kann Hartmann entscheiden, ob Saiten aus Messing oder Seide aufgezogen werden müssen.

Zur Glasharmonika wäre Rück dankbar, wenn Hartmann bei Frau Busoni eruieren könnte, was sie für das Stück verlangt. Hatte früher schon versucht eine Glasharmonika zu kaufen, die mit rund 600 RM aber sehr teuer waren und er nicht bereit war "um deswillen zu viel Geld zu investieren, weil der Verwendungskreis ja sehr beschränkt ist. Man kann sehr wenig musikalisch praktisch damit machen."

Bittet Hartmann, die aus einem alemannischen Kriegergrabe [1846 in Oberflacht, württembergischer Schwarzwald gefunden] stammende Rotta aus dem Völkerkundemuseum in Berlin zu kopieren, wenn möglich noch im laufenden Jahr. Falls Hartmann die Kopie nicht machen kann, bittet Rück, dass er sich beim Völkerkundemuseum erkundigt, zu welchen Konditionen dort Kopien erhältlich sind. Ggf. könnte er durch Tobias Norlind eine Kopie aus Stockholm erhalten, die selbst eine Kopie des Berliner Exemplars besitzen, was Rück aber unangenehm wäre, da man von einer Kopie nicht kopiert [das Berliner Exemplar abgebildet bei Kinsky, Geschichte der Musik in Bildern, S. 31, Abb. 2].

In den nächsten acht Tagen ist Rück noch postalisch in Klagenfurt, Hotel Moser-Verdino erreichbar, wäre ihm lieb, wenn Hartmann dorthin antworten könnte.