NL Rück, I, C-0327b

Rück antwortet Adolf Hartmann aus Bad Gastein und gibt als nächste Adresse seiner Reise Hotel Moser-Verdino in Klagenfurt an. Dankt ihm für die Bemühungen um die Rekonstruktion der Einzelstege für die annamitische Zither (Wölbbrettzither MIR1422). Über den Bezug des Instruments vermutet er Hinweise in Curt Sachs, Vom Geist und Werden der Musikinstrumente, Berlin 1929 bzw. bei Curt Sachs, Die Musikinstrumente Indiens und Indonesiens, 2. Aufl. Berlin und Leipzig 1923.

Rück ist am Käufer der Busonischen Glasharmonika interessiert, u.U. könnte er mit ihm ein Instrument tauschen. Erkundigt sich nach dem Verbleib von M. J. Goldschmidt, Innenarchitekt in Hamburg, der 1933 einige Musikinstrumente zum Kauf angeboten hatte, die Rück aber zu teuer waren (nach Briefwechsel I, C-276 hatte Hartmann die Marktwerte festgelegt). 1935 wollte er in seine Heimat USA zurückkehren und bat Rück um Ankauf einer Glasharmonika und eines Clavichords von Hass, Hamburg. "Vielleicht liesse er heute eher mit sich reden?"

Freut sich, wenn Hartmann ihm die Rotta aus dem Völkerkundemuseum kopieren würde, "weil ich sie in die Entwicklungsreihe bräuchte. In Stockholm ist zwar auch eine Copie. Aber warum in die Ferne schweifen? Wenn der gute Hartmann so nah!" Mutmaßt, dass das Original aus einem Holzklotz herausgearbeitet wurde, da der Bau gebogener Zargen damals noch unbekannt gewesen sein dürfte. "Da sollte die Copie auch so sein. Holz würde uns Dr. René Ibach von Bechstein gerne für mich geben."

Weist darauf hin, dass die Ostjaken ein der Rotte ähnliches Zupfinstrument hatten; von Tobias Norlind beschrieben. Bietet seine Kontakte zu Norlind an, falls Hartmann aus Stockholm oder Schweden etwas benötigen sollte.

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1936,11,06
Schreibort
Bad Gastein
Erwähnte Objekte
Rotta (Rekonstruktion)
erwähnt als
Nachbau
erwähnte Personen
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
Literaturreferenz
Sachs 1923a
Sachs 1929