"Lieber Herr Prof. Steglich!

Soeben höre ich von Klarner, dass vorerst keine Räume bei Gossen zur Verfügung stehen und er überdies auch heute nachmittags nicht da wäre! Somit ist dort kein Unterkommen zu finden. Weshalb ich auch heute nicht nach Erlangen fahre. Bliebe nur noch übrig, Dass Sie versuchen, bei Siemens-Reiniger vorzusprechen, ob dort ein Raum frei wäre. Aber ich kann diesen Bescheid leider nicht mehr abwarten, denn ich muss ja Dienstag früh 7.10. wegfahren nach München, wo meine Adresse wäre: Widenmayerstrasse Nr. 6/III Pension Liesecke, bei Ing. Heinr. Schleinkofer. Dort würde mich Ihr Bescheid erreichen, am besten per Telegramm, falls bei SR etwas frei wäre. Ich fahre morgen Samstag nach Hilpoltstein, um mit der Oberin zu sprechen und mir den dortigen Raum anzusehen. Ich muss nämlich wohl oder übel in München am Mittwoch vormittags - wo ich bei Centrallcoll.pt. bin - eventuell wenns verlangt wird, einen Ort benennen können, wo ich mit der Sammlung unterkommen kann! Es kann natrl. ebenso gut sein, dass das noch Zeit hat, wie aber auch die Möglichkeit besteht, dass der Abtransport schon in aller Bälde hier ist. Ich hätte natrl. viel lieber die Sammlung nach Erlangen, mindest einen Teil der konzertfähigen Klaviere, um sie benutzen lassen zu können. Aber das kann ich nur machen, wenn in Er. auch der Raum fest zugesagt ist, nicht aufs blosse Eventualversprechen hin. Sollten Sie mich erreichen wollen, so wäre dies nur möglich morgen Samstag nachmittags bezw. erst, wenn ich von H. zurück sein kann. Ich muss am So oder Mo nach Petersaurach zu meiner Base aus begreiflichen Gründen, ehe ich nach München fahre. So bin ich da wohl kaum zu erreichen. Sollte dieser Brief Sie morgen Sa erreichen und sie noch bei SR einen halbwegs günstigen Bescheid bekommen, mussten Sie wir nach

Nbg Katzwangerstr. 71 bei Siegel

telegrafieren, dann würde ich evtl. So oder Mo nachm. kurz nach Erlangen runterkommen, wenn notwendig.

Mit herzlichen Grüssen // Ihr // Rück".