NL Rück, I, C-0873f

"Lieber Herr Professor Steglich!

Die Reichsmusikkammer wendete sich an uns, natrl. in meiner Abwesenheit, wegen unserer Sammlung und frug an, laut Originalbeilage, die ich nach Einsichtnahme zurück erbitte. Von meiner Antwort lege ich für Ihre Akten einen Durchschlag bei. Falls Sie noch etwas dazu ausführen möchten, bitte ich sie, dies direkt an das Referat Dr. Brand zu tun. Ich fasste mich nach Möglichkeit kurz.

Hier mache ich seit Montag Kur, die mir, wie ich und der Arzt hoffen, gut tun soll. Der Juli geht darauf, doch das macht mir nichts aus. Ab Montag, den letzten Juli bin ich wieder daheim. Inzwischen reisen Sie nach Frankfurt a.O. Da möchte ich Sie bitten, dem guten Neumerkel zu fragen, wann ich Wiedersehen mit m. Gambe feiern darf. Ich bin seitdem dahinterher, ihm eine zu verschaffen, vielleicht ergibt die jetzige Spur einen Erfolg.

Dr. Koch schrieb mir nett aus der Sommerfrische (Rügen). Maendler kopiert jetzt auch das Gestell des Wiener Shudicembalos. Aber jetzt kommt die Hauptsache, er braucht dazu eine Zeichnung des originalen Gestelles. Diese konnte ich durch Vermittlung uns. Geschäftsfreunde Hofmann & Czerny. Klavierfabriken, Wien XIII, schon machen lassen. Jedoch brauche ich dazu 1. die Genehmigung der Ges. der Musikfreunde und 2. des jetzigen Hüters des Instrumentes. Das ist nach uns. Salzburger Erkundungen Haas. Und nun bitte ich Sie herzlich, vor Ihrer Abreise bei beiden Stellen die Genehmigung zu erwirken, dass ich jemand von Ho & Cz senden darf und kann, weiter, wann ich den Mann senden kann (Urlaubszeit steht vor der Türe allseits) und an wen er sich zu wenden hat! Etwas kompliziert, aber ich muss Sie darum bitten, denn Maendler braucht die Zeichnungen bis spätest Augustende, wenn er den Liefertermin einhalten soll können. Seien Sie also so lieb, gleich zu schreiben, damit noch Antwort zu Ihnen und zu mir von Ihnen kommt, solange Sie noch in Erlangen sind. Wird Ihnen die Post ab 15ten nachgesendet? Mich erreichen Sie also bis Juliende hier.

Freund N. macht eine Jubiläumsausstellung auf, darunter ein Schmid-Flügel [MINe100]? Wenn Sie die Ausstellung ansehen, würds mich interessieren, näheres darüber zu hören. Ich beabsichtigte, ab Herbst - vertraulich - 'das Kunstwerk des Monats' alle Monate also ein anderes aus der Sammlung zu zeigen. Nach berühmten (Wiener) Vorbildern.

Wann kommen Sie wieder zurück? Ich will nach dem 25ten August zur Nachkur nochmals fort, hoffentlich gehts!

Inzwischen allerherzlichste Grüsse von // Ihrem".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1939,07,08
Schreibort
Bad Gastein
Erwähnte Objekte
Cembalo zweimanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vorlage(n) Nachbau
Nachbau Einzelteil(e)
erwähnt als
Bestandsobjekt(e)
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Vorlage(n) Nachbau
erwähnt im Zusammenhang
Eigentümer(in) Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Ausstellungsplanung
erwähnt im Zusammenhang
Vergleichsobjekt(e)