NL Rück, I, C-0873f

"Liebe Herren Rück,

zu der Frage des Händelcembalos hiermit das, was ich aus der mir zur Verfügung stehenden Literatur ersehen kann: Händel hat sein Harpsichord einem in Ansbach geborenen Herrn vermacht, dem jüngeren Herrn Schmidt, und der hat es dann in einer Anwandlung von Dankbarkeit dem König von England geschenkt. Leider wird nicht gesagt, wer der Erbauer des Cembalos war. Es heißt nur: 'the Harpsichord, so remarkable for the ivory being indented by Handel's continued exertions, and on which the far greater part of his music had been composed'. Also ist es ein Cembalo mit Elfenbeintasten gewesen, die schon sehr abgespielt waren. Auf dem Händelbild von Mercier, das auch in Kinskys Musikgeschichte in Bildern [Kinsky 1929] zu finden ist, sieht man übrigens Händels Cembalo, allerdings wie die Stellung der Obertasten vermuten läßt, nicht ganz naturgetreu wiedergegeben. Man müßte nun von der Leitung des Victoria and Albert-Museums wohl erfahren können, ob das dort befindliche Instrument aus dem Besitz des Königs stammt und dasselbe ist, was dazumal Herr Schmidt gestiftet hat. Ich vermute schon, daß die Sache stimmt, aber vielleicht läßt sich aus der Photographie Genaueres entnehmen?

Mittwoch mittag werde ich mir erlauben mich einzufinden. Abends ist dann wohl die KdF-Führung?

Herzliche Grüße Ihnen beiden // Ihr // [handschriftl.] Steglich."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1939,04,17
Schreibort
Erlangen
Erwähnte Objekte
Cembalo, zweimanualig
Tasteninstrumente
erwähnt als
Foto(s)
Detailinformation(en)
erwähnte Personen
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Eigentümer(in) Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Veranstaltungsort
Literaturreferenz
Kinsky 1929