NL Rück, I, C-0787

Bestätigt den angekündigten Versand des Baumann-Tafelklaviers.

Das Instrument sei bis Salzburg in Höhe von 30.000,- DM versichert und wird bis Freilassing zur Spedition Haigermoser geliefert. Die Versandart "beschleunigtes Eilgut" sei aufgrund des Versicherungswetes von über 5.000,- DM nötig, da es sonst mit Schenker & Co hätte im Sammelwaggon geschickt werden. Verpackt sei das Instrument wieder in der Kiste "WR 150", darin befinde sich zudem die "gewünschte Starkton-Präzisionsstimmgabel mit Mozart A 421. - 842 Schwingungen", ein eigens für die neu gefertigten Stimmwirbel passender Stimmhammer sowie zwei Filzstimmkeile und ein Fläschchen Politur.

Rück weist nachdrücklich darauf hin, dass das Instrument gut vor Staub zu schützen sei und empfiehlt einen Segeltuchüberzug, den er gerne herstellen lassen könne. Die Staubanfälligkeit rühre daher, dass Hämmer und Dämpfer in Achsen aus Hanfschnur (nicht Metall) laufen. Aufgrund der Tuchpolsterung sowie der Fischbeinplättchen, die eine "willkommene Mottenbeute" darstellten, seien Mottenkugeln in das Instrument zu legen.

Der Zollstempel befinde sich auf dem "Unterboden unterhalb des Schlosses". "Die Wurmstellen haben wir sämtlich mit Xylamon und Xylamonpaste behandelt, aber auch diese Sache bedarf fortgesetzter Kontrolle. Wir konnten natürlich nicht alle wurmbefallenen Teile erneuern, denn dies hätte die Reparatur wesentlich verteuert und nochmals verzögert und dann soll doch der alte Charakter museal unter allen Umständen erhalten bleiben."

Restaurierungsbericht folge morgen.

Betont abschließend wiederholt das "tonlich sehr reizvolle" Resultat. "Wir haben das Menschenmöglichste aus dem Instrument wieder herausgeholt."

Handschriftlich mit blauem Kugelschreiber oben rechts: "Eilboten".

Absender/Urheber Person
Datum
1956,01,17
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Tafelklavier
Tasteninstrumente
erwähnt als
Transport
Versicherung