"Lieber Herr Doktor,
da Sie sich freundlicherweise bereit erklärten, morgen früh wegen der 4 Karten für die Wehrmachtsvorführung Herrn G. [Gauch] anzurufen, möchte ich Ihnen nochmals für den Fall, daß sie gebraucht werden, die genauen Angaben machen. Es handelt sich also um die beiden Pgs Amtshauptmann Uhlig von Freiberg und Amtshauptmann Reichelt von Meißen in Sachsen samt ihren Frauen. Die Plätze können ruhig 10 Mark pro Stück kosten. Die guten Leute schreiben, daß sie sich zu Hause vergeblich bemüht haben, Karten zu kriegen. Die Ortsgruppen der Partei haben, wie ich von unserer weiß, nur sehr wenig Karten bekommen. Es wurde ihnen in Freiberg gesagt, sie sollten sich an das Verkehrsvereinsbüro in Nürnberg wenden, vielleicht gab es da noch Karten. Ich glaube freilich, das ist ein frommer Wahn.
Ich rufe Sie etwa 1/2 10 Uhr mal an, damit ich, wenn nötig, selbst noch etwas in dieser Sache tun kann. Den Betrag für die Karten würde ich derweil auslegen, bezw. Ihnen zustellen.
Beiliegende Besprechung des Hickmannschen Buches über das Portativ [Hickmann 1936a] hab ich Ihnen wohl noch nicht überreicht. Das sei hiermit getan - was Sie aber nicht hindern soll, selbst noch Bezieher des ausgezeichneten Archivs für Musikforschung zu werden!
Mit herzlichen Grüßen, auch Ihrem Herrn Bruder, und vielen Dank für Ihre Bemühungen // Ihr // [handschriftl.] Steglich."