NL Rück, I, C-970a

Rück bedankt sich für Luithlens Brief und merkt an, dass sich seine Wien-Reise wieder verschieben wird.

Benennt den Münchner Harfenbauer Josef Obermayer als seinen "Gewährsmann für alte und moderne Pedalharfen". Nach ihm seien französische Pedal-Harfen aus der Zeit um 1800, sofern nicht aufwendig dekoriert, aktuell ca. 200,- RM wert. Die Hälse haben sich durch den Saitenzug nahezu immer gedreht, wenn nicht gerissen oder gar gebrochen. Durch derlei Mängel sei eine Stimmhaltung nicht gegeben; dementsprechend der niedrig anzusetzende Preis.

Bezüglich Preisen für moderne Harfen kann Rück selbst Auskunft geben: "Eine erstklassige Obermayer-Harfe kostete vor zwei Jahren schon ca. RM 4000!- bis RM 4500.-. Sie dürften heute allermindestens das gleiche, wenn nicht mehr kosten."

Im Hinblick auf Erard-Harfen sei Rück weniger informiert: "ich entsinne mich dunkel, dass diese Instrumente in der Schweiz auch an 3500.- bis 4000.- Franken beim damaligen Kurs zu RM -.80 kosteten."

Wenn es sich bei "den alten Franzosen aus der Zeit um 1800" um "wirklich tadelfreie Stücke oder um Stücke mit besonders reicher Dekoration handelt", seien diese freilich höher zu bewerten. Sämtliche alte französische Harfen, die Rück bislang gesehen hat, waren "im Hals bereits windschief gedreht".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1940,10,09
Schreibort
Nürnberg
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erwähnt im Zusammenhang
Behandelte Institution