"Lieber Herr Kreu[t]z! Freundlichen Dank für Ihren lieben Brief mit dem Angebot für das interessante Clavichord. Das ist wirklich eine Besonderheit, aber es stammt schon aus der Verfallszeit der Clavichorde, denn es hat sechs Oktaven. Da wir nun bereits ein 6oktaviges besitzen, und zwar ein bundfreies, möchte ich auf dieses Instrument doch verzichten. Uebrigens ist mir etwas Aehnliches aus d. Auslande ebenfalls angeboten, allerdings zum halben Preis wie das Stuttgarter Instrument, aber ich erwerbe jenes auch nicht, da die Einfuhr so viele Schwierigkeiten bereitet und zeitraubende Formalitäten, dass ich lieber verzichte oder abwarte. Schade, aber man kann leider nicht alles erwerben. Unser Hubert-Clavichord gebunden ist jetzt in Reparatur gekommen. Eine Ihrer Kritiken hat mir Spass gemacht, wo der Mann für stilgerechte Aufführungen das alte Hammerklavier zu spinettartig im Ton findet. Der Kritiker hat von Stilgefühl für alte Musik aber noch gar keinen Schimmer und sollte seinen Beruf entweder gründlicher studieren, oder aufgeben. Soeben sehe ich, dass ich eben diese Kritik noch hier habe. Ich sende Sie Ihnen aus Deutschland zurück, sie werden inzwischen davon entbehren können. Dem Mann empfehle ich, Steglichs Artikel über den klassischen Klavierklang in der Schweizerischen Musikzeitschrift [Steglich 1935b] gründlich zu studieren. [unleserlich] Salzburg, Hotel Traube, darnach".
Handschriftlich datiert: "1.11.35".