Anders als das gemeinsame Vorhaben im letzten erhaltenen Brief vom 19. Juli 1939 geschildert ist, machten Rück und Walter Senn offenbar erst mehrere Jahre später in Salzburg persönliche Bekanntschaft, worüber sich Senn sehr positiv ausspricht. Der Zoologe, Hofrat Carl Toldt, dessen Steckenpferd die Untersuchung der Verbreitung des Alphornes ist, zeige sich außerdem dankbar für die übermittelten Nachrichten Rücks.
Dem Brief beigelegt sei ein "Film der Notiz aus der Zeitung 'Kaiserl. königl. privilegirter Bothe von und für Tirol und Vorarlberg' Nr. 13 vom 15. Feber 1836", die enthalte, dass der Klavierbauer Johann Georg Gröber es war, der das erste Terpodion "nach dem Modell von [Johann David] Buschmann erbaut habe". Im "Bothen" vom 29. Juni 1835 würde berichtet, Gröber und sein Sohn Christian Friedrich Ludwig seien aus Berlin in Innsbruck angekommen und haben "das vom Vater erfundene Terpodion vorgeführt". Desweiteren teilt Senn detaillierte biografische Angaben zu Gröber und dessen Söhnen mit, u.a. dass "Beethoven sich sein Instrument nur vom 'schwarzen Tiroler' (d.i. Gröber) stimmen lassen wollte", sowie dass Heinrich Gröber, Enkel von Johann Georg, "zum Freundeskreis um Johannes Brahms gehörte und eine prächtige Geige von Jakob Stainer besaß".
Ein Hammerflügel von Johann Georg Gröber befinde sich - wahrscheinlich im Besitz des Kunsthistorikers Graf Oswald Trapp - auf der Churburg. Sollte sich Rück auch für die Orgelbauten Gröbers interessieren, teile Senn ihm diese, soweit ihm bekannt, gerne mit. Auch sei der Vater des Orgelbauers Franz Weber aus Oberperfuss, Mathias, als "Claviermacher" noch 1825 in den Matriken erwähnt.
Ein weiterer Fund Senns betrifft Joseph Knittel, den er in den Matriken von St. Jakob in Innsbruck als "gewesenen Klavier- und Violinmacher" ausfindig machte, der der gebürtige Geigenbauer aus Mittenwald sei, was in Lütgendorff 1922a nicht erwähnt sei.
Die letzte Person im Brief betrifft einen Leonhard Hübner "von Mistelfeld aus dem Bambergischen", der seit 1803 als Einwohner in Bozen geführt würde und "gebürtiger Klaviermacher" sei.
Senn wolle Rück informieren, sobald ihm weitere Klavierbauer aus Tirol bekannt würden.
Grußformel: "Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich in besonderer Hochschätzung/ Ihr ergebener/ [handschriftlich] Walter Senn".
Als Postskriptum fügt Senn an, dass er Rück in den kommenden Tagen seine Publikation (Senn 1954) zukommen lassen werde sowie eine "Einladung zur Subskription" des Geigenbau-Lexikons von René Vannes.