"Liebe Frau Jeans!
Haben Sie lieben Dank für Ihren Brief vom 22. März und für die Uebersendung des separaten Abdruckes Ihrer Arbeit [Jeans 1950], die mich sehr interessiert. Sie haben sich ja da allerhand Mühe gegeben und ein sehr schönes Material durch eigene Forschung beigesteuert.
Sehr interessant ist mir Ihr Bericht über die Arbeit von Gough [Gough 1950]. Ihrer Beschreibung nach kann ich wohl darauf verzichten. Herr Gough war vor bald zwei Jahren in meiner Sammlung und steht immer in Verbindung mit meinem Sammlerfreund, Herrn Colt in Dunfield, Bethersden-Kent, nr. Ashford. Mr. Colt hat eine kleine Anzahl offenbar sehr schöner alter Tasten-Instrumente und wenn Sie Ihr Weg nach Bethersden führt, würde ich Ihnen sehr raten, ihn zu besuchen. Seine Frau ist Münchnerin.
Weiter interessierte mich sehr, dass ein Herr Dr. Broadwood in der Firma ist. Ich erwarb von Herrn Colt einen Broadwood-Flügel aus dem Jahre 1815 [MIR1124], welcher eine genaue Dublette zu jenem Broadwood-Flügel ist, den Beethoven ein paar Jahre später von englischen Freunden geschenkt erhielt und der über Liszt in das Ungarische Nationalmuseum kam. So habe ich wenigstens die Dublette zu dem Original.
Weiter erwarb ich einen Pleyel von 1846 [MIR1126], also den gleichen Typ, wie ihn Chopin spielte. Hoffentlich führt Sie Ihr Weg bald wieder mal über Nürnberg / Erlangen, damit ich Ihnen dies und noch manches andere Interessante zeigen kann.
Falls Sie Mr. Gough träfen, bitte ich Sie, ihn zu grüssen. Auch Ihnen liebe Grüsse von // Ihrem".