NL Rück, I, C-0284

Rück schreibt an Grebe. Der Flügel (Jena, Hammerflügel Fessel) "stand noch bis vor kurzem bei der // Fa. Richard Stolzenberg, Dresden–A, Johann Georgenallee 13, Inhaber Herr Th. Zehne"

Es handelt sich um einen historischen Hammerflügel, "äusserlich und innerlich in sehr guter Verfassung, mit der Signatur Fessel – Dresden. Der Flügel wurde bei Stolzenberg ganz bezogen und bei dieser Gelegenheit ungeschickterweise neu befilzt." Bruno Marx würde die befilzten Hammerköpfe wieder mit Leder versehen, um den Originalzustand herzustellen. Empfiehlt Grebe, Herrn Zehne zu kontaktieren und dabei auch gleich Rück für die nächste Woche anzukündigen. "Die Reparatur müsste auf jeden Fall Herr Marx vornehmen, denn ein moderner Klaviertechniker kann so etwas heute nicht mehr machen." Marx erledigt gerade ähnliche Arbeit für Rück an einem Hammerflügel von Andreas Stein, Wien [nicht ermittelbar, Stand 10/2015] "aus der Beethovenzeit." Grebe kann eventuell Bruno Marx zur Besichtigung des Flügels mitnehmen, sollte dies aber vorher mit Herrn Zehne abklären, "nachdem ja Herr Marx auch Klavierhändler und Klavierhersteller ist, allerdings praktisch wohl kaum mehr irgend welche Umsätze macht, da er sich fast ausschliesslich unseren Arbeiten widmet."

Hat Grebe bei Stolzenberg bereits angemeldet. Rück würde sich dann gegebenenfalls um den Kauf für die Tauschaktion kümmern.

Soll die zu reparierende Viola d'amore (vermutlich Halle, Inv.-Nr. MS-216) mit nach Leipzig bringen. Dort ist Rück mindestens von Samstag, 17. bis Sonntag, 18. Februar, eventuell auch noch Montag und Dienstag, im Hotel Sachsenhof. Am 17. Februar besucht Rück ein Konzert in der Aula der Universität Leipzig um 19.30h "mit Herrn Direktor Dütz von Seiler und wahrscheinlich auch mit meinem Bruder [Hans Rück], wenn er bis dahin reisefähig ist, andernfalls hätte ich die Karte meines Bruders übrig." Empfielt Grebe, sich an das Rektorat der Universität zu wenden, wenn er eine Karte möchte. Otto Marx soll Steg für die Viola d'amore bearbeiten oder neuen herstellen. Falls Grebe nicht nach Leipzig kommt, soll er das Instrument von Gebr. Glaser gut verpacken und schicken lassen. Die zwei Saiten und das Problem damit soll genau bezeichnet werden.

Hat mit Grebes Bruder Leo Ende März als Rückgabetermnin vereinbart. Kann noch nicht sagen ob eine Verlängerung möglich ist.

Fährt nach Leipzigaufenthalt weiter nach Dresden und wahrscheinlich nach Berlin. "Ich kann die Route vorher nicht genau angeben, weil ich nicht weiss, wann ich Prof. Schultz treffe und wie lange ich in Leipzig zu tun habe." Bittet Grebe anzugeben, wo und wie lange er in Dresden telefonisch erreichbar ist.

Hatte urpsrünglich vor, auch in Jena vorbeizukommen. "Nachdem Sie aber voraussichtlich nicht dort sind und Dr. Danckert schwer zu bekommen ist und ich noch keine prinzipielle Stellungnahme wegen des Cembalos habe, dürfte ein Besuch auf dem Hinweg noch verfrüht sein." [Betrifft die Tauschverhandlungen, siehe MIR1079]

 

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1934,02,14
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Restaurierung
Detailinformation(en)
Viola d'Amore
erwähnt als
Reparatur
Zweimanualiges Cembalo
Tasteninstrumente
erwähnt als
Verhandlung
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Eigentümer(in) Musikinstrument(e)
Kontaktinstitution