Rück richtet sein Schreiben über Steinway & Sons an das Metropolitan Museum, da er gehört hat, Sachs habe seinen Wohnsitz nach New York verlegt.
Rück legte dem Brief offenbar die Fotografie eines Instruments bei, das er vor zwei Jahren erworben habe, "eine Art Bogenharfe", die "einen exotischen Eindruck" mache. Das Instrument gelangte von Schloss Fragsburg bei Meran in seinen Besitz. Es bestünde daher auch die Möglichkeit, dass das Instrument von einem Kriegsgefangenen während des Krieges angefertigt worden sei. Rück wäre Sachs für eine Klassifizierung sehr dankbar.
Außerdem ist dem Brief die im selben Jahr erschienene Schrift von Rudolf Steglich, "Mozarts Flügel klingt wieder" (Steglich 1937), beigelegt, mit dem Hinweis, dass die Spielbarmachung des "wertvollen Instruments" im Hause Rück erfolgt sei.
Anschließend berichtet Rück darüber, dass sich ein "Stein-Flügel mit angehängtem, nicht selbständig besaiteten Pedal" im Metropolitan Museum befinde [vermutlich Inv.-Nr. 64.252; dieser jedoch ohne Pedal] und es Sachs interessieren dürfte, dass sich in der Sammlung Rück ein Pedalhammerflügel befinde [Johann Schmidt, MIR1127], der höchstwahrscheinlich vom selben Erbauer sei wie der Pedalhammerflügel im Museum Carolinum Augusteum in Salzburg, heute Salzburg Museum [Geiringer 1932a: Kat.-Nr. 70, Inv.-Nr. 244]. Während das Salzburger Instrument unspielbar sei, ist Rücks zwar spielbar, nur fehle das Pedal, das nach dem Salzburger Vorbild kopiert wurde. Dabei stellt Rück den Vorteil heraus, dass "der zweite Saitenbezug für die Pedal-Klaviatur vollkommen vorhanden [war], sodass damit auch die Teilung für die Klaviatur automatisch gegeben war."
Beide Instrumente wiesen "interessante frühe Messing-Hammerkapseln aus gespalteten Messingdrähten" auf. Rück folgert aufgrund der Ähnlichkeit der Hammerkapseln und der sonstigen Arbeit ein und denselben Erbauer.
Hinzu kommt ein dritter Hammerflügel, den Rück erworben hat, der ebenso dieselbe Art von Hammerkapseln aufweise und von "Johann Michael Schmidt, Salzburg 1789 lt. Signatur erbaut ist" [MIR1100]. Dies sei derselbe Schmidt, den Sachs in seinem Reallexikon "als Erfinder des Pianos" benennt [bei Sachs ist das aufrecht stehende Pianino gemeint], und von dem bislang kein erhaltenes Instrument nachweisbar gewesen sei. Die beiden im Katalog (Geiringer 1932a) angegebenen Instrumente [Kat.-Nr. 58, Tafelklavier, Inv.-Nr. 97 sowie Kat.-Nr. 66, Hammerflügel, Inv.-Nr. 167] "stammen von Josef Schmidt, der mit dem erzbischöflichen Hofinstrumentenmacher Johann Michael Schmidt kauf identisch ist." Fotografien des Salzburger Hammerflügels sowie von jenen aus der Sammlung Rück könne Sachs bei Interesse gerne anfordern.
Abschließend erwähnt Rück in diesem Zusammenhang, dass sich auch ein "sehr schöner Hammerflügel von Ignace Josef Senft, Augsburg" [MIR1105] in seiner Sammlung befinde, dessen Mechanik "Ihrer Stein'schen Mechanik zum Verwechseln ähnlich sieht". Rück folgert, dass Senft wohl ein Schüler Steins gewesen zu sein scheint. Rück bietet zudem biografische Angaben zu Senft an, da das Metropolitan Museum - soweit ihm bekannt - auch ein Instrument Senfts besitze [Tafelklavier, Inv.-Nr. 89.4.3136].
Unter der Grußformel: "Johann Schmidt Hof=/ orgel= Instrumen=/ tenmacher in Salzburg/ 1789".