Konrad Lechner bedankt sich für die von Rück zugesandte Gambe und entschuldigt sich für die verspätete Rückmeldung, die er durch seine Vorbereitungen für Salzburg begründet.
Die Gambe sei "tadellos angekommen" und äußerlich "ganz ausnehmend schön und wertvoll". Lechner bedauert, dass es in München keine Geigenbauer wie Eugen Sprenger oder Günther Hellwig gebe, denn "in seiner augenblicklichen Verfassung ist die Tongebung dieses Instrumentes schwieriger als man vermuten könnte". Den Zustand "ursprünglicher Reinheit" von alten Instrumenten wieder herzustellen, betont Lechner als besonders schwierig. Lechner bemängelt die "Ansprache infolge einiger Wolfstöne und infolge eines viel zu eng mensurierten und ein wenig zu hoch berechneten Steges sowie einer außerordentlich dünnen Stimme". Lechner sei zwar der Überzeugung, Sprenger könnte die wesentlichsten Änderungen vornehmen, doch ist er sich nicht sicher, ob er dafür nicht persönlich anwesend sein müsste. "Nun haben Sie sich so große Mühe gemacht! Was soll ich tun?"
Lechner schlägt vor, das Instrument dennoch nach Salzburg mitzunehmen, um es "nebenbei" vorzuführen, da es zum "Hauptkonzert" unmöglich sei, da sich Lechners eigene Hellwig-Gambe "in der Spielart zu sehr von ihr unterscheidet." Er könne das Instrument auch bis zum 13. Juli behalten und dann persönlich mitbringen.
Lechner bittet vor seiner Abreise um Nachricht, wie er verfahren soll, d.h. ob er es mit nach Salzburg nehmen oder zurück nach Nürnberg schicken soll.
Durch seine lange Erfahrung mit Streichinstrumenten bescheinigt Lechner, dass man Geduld haben müsse und er empfiehlt, die Gambe zunächst Rück vorzuführen, bevor er sie Eberhard Preussner vorspielt. Am 13. Juli fährt Lechner "bestimmt nach Leipzig" und würde Zwischenhalt in Nürnberg einlegen.