Günther von Diergardt schreibt ausführlich an Ulrich Rück in schwer entzifferbarer Handschrift wegen des Verkaufs des Querhammerflügels von C. G. Hubert, 1785 (MIR1176). Aufgrund der schwierig zu lesenden Handschrift erfolgt eine vollständige Übertragung.
Sehr geehrter Herr Doktor!
Haben Sie besten Dank für die Lire 300, die mir der Chauffeur heute mit Ihren Größen u. den Lire 50 Weihnachtsgeschenk überbrachte.
Inzwischen bekomme ich es mit der Angst wegen der Restzahlung. Wie Sie wissen, hat meine Frau sich zu dem Verkauf des Instrumentes entschlossen, um [S. 2:] hiesige, also Lire Schulden zu begleichen, es ist ihr also nur Lire gedient, u. sie hätte, wenn Sie wie anfangs vereinbart [darüber eingefügt: sofort bezahlt hätten], für den ganzen Betrag Lire 4580 erhalten. Was nun aber wenn die Mark inzwischen fällt bevor die Restzahlung eingeht? Sie werden verstehen, daß meine Frau durch ihr Entgegenkommen die Restsumme betreffend keinen Verlust treffen darf u. gewiß einen Ausweg finden. [S. 3:] Wie schön, daß Sie schönes Wetter hatten!
Wir vermissen Sie hier sehr! Es war so gemütlich mit Ihnen u. Ihrem Herrn Bruder in den Lauben! [= Laubengasse, Hauptstraße in Meran]
In der Hoffnung auf ein frohes Wiedersehen in Nürnberg grüßen Sie beide sehr herzlich
Grete u. Günther Diergardt."