"Lieber Herr Frank!
Nach längerer Pause hören Sie wieder von mir und zwar gleichkräftig. Ich übersende Ihnen heute zur Reparatur, per Frachtgut franko in unserer Kiste W.R. 24, 3 Clavichords, sowie einige Resonanzböden und überlasse es Ihrer bewährten Kunst, diese Instrumente sobald wie möglich fertig zu stellen. Ich habe nicht die Zeit, dass wir vorher darüber sprechen, glaube aber auch, dass es unnötig ist, denn Sie wissen ja selbst am besten, besonders wie die Instrumente spielfertig zu machen sind. Um Ihren Arbeitseifer etwas zu heben, lasse ich Ihnen durch die Firma Heinrich Riess ein Osterpacketchen zugehen und wünsche besten Empfang.
Ich wäre Ihnen zu Dank verpflichtet, wenn Sie mit der Reparatur beginnen würden, denn es kann Wochen dauern, bis ich nach München kommen kann. Wir haben unsere Sammlung nunmehr dem Besuche von Liebhabern geöffnet und daliegt mir daran, dass die Klaviere baldigst alle repariert werden. Wenn Sie irgendwelches Material benötigen, bitte ich Sie dieses direkt zu bestellen und die Rechnungen an mein Haus senden zu lassen.
Bei dem Antiquitäten-Händler in der Schommerstrasse liegt meines Wissens noch die Doppel-Guitarre. Ich bitte Sie, diese Guitarre abzuholen und in Verwahrung zu nehmen, bis ich wieder nach München komme.
Ferner nehme ich an, dass das Blech-Blas-Instrument bis dahin auch fertig wird, welches ich im November Ihrer Frau überbrachte, behufs Reparatur. Senden Sie hierüber bald Ihre Rechnung.
Wegen des Tafel-Klavieres von Seiler bei dem genannten Antiquaren und des Flügels, werde ich mit Ihnen persönlich hingehen, sowie ich nach München komme, dann werden wir den Wiederbeginn unserer Reparatur-Tätigkeit entsprechend feiern. […]
Endlich suche ich eine Archilaute und sonstige Sachen die unserer Sammlung noch fehlen. Sie werden einigermassen überrascht sein, über diese unsere Vorhabung. Ich werde Ihnen die Gründe mündlich erläutern. […]"