Einer der Brüder Rück [mit großer Wahrscheinlichkeit Ulrich, der die Korrespondenz führte] schreibt an Robert Lachmann von der Universität Jerusalem ein Empfehlungsschreiben für die Sammlung Rück. Das Schreiben ist einmal auf offiziellem Briefpapier mit dem geschützten Markenzeichen der Sammlung Rück sowie wortgleich als Typoskriptdurchschlag überliefert. Das Originaltyposkript ist ohne Schreiberkennzeichnung, weist einige Schreibfehler [u.a. beim Firmennamen Maendler, der auch Mändler geschrieben ist] auf und ist mit einer anderen Type geschrieben als der Typoskriptdurchschlag. Dieser ist mit "Dr. R./B." gekennzeichnet [Name der Sekretärin unbekannt, 2015,10,29].

Rück beruft sich auf den von Erlangen nach Prag gewechselten Musikwissenschaftler Gustav Becking, der ihm die Gründung eines Musikwissenschaftlichen Seminars an der Universität Jerusalem berichtete, das unter Lachmanns Leitung stehe. Rück stellt sich als "Inhaber einer Sammlung von etwa 700 historischen Musikinstrumenten" vor, der Lachmann einlädt, die Sammlung Rück zu besuchen, sofern ihn sein Weg nach Deutschland führt. Die Musikinstrumente der Sammlung Rück sind "in möglichst vollzähligen historischen Reihen" versammelt, zudem hat er versucht, "solche Instrumente, die es lohnen, unter genauester Wahrung der alten Bauvorschriften spielfähig herzurichten. Die Ergebnisse haben bisher den ungeteilten Beifall aller Sachverständiger, die sie kennen lernten, gefunden [...]. Seit kurzem veranstalte ich mit diesen Instrumenten auch historische Konzerte." Rück bietet seine Hilfe beim Erwerb historischer Musikinstrumente an, da ihm und seinem Bruder "als bekannten Sammlern des öfteren Angebote gemacht [werden], die für uns nicht in Frage kommen, da wir die betreffenden Typen bereits besitzen. Wenn ich Ihnen in einem solchen Falle dienlich sein kann, soll es geschehen." Bietet sich außerdem für moderne Nachbauten an, vor allem "mit den ausgezeichneten Fabrikaten meines alten und persönlichen Geschäftsfreundes Mändler in München", dessen Katalog er beilegt. Ist gerne bereit, sofern Lachmann von Maendler ein Cembalo, Spinett oder Klavichord für das Jerusalemer Institut kaufen möchte, "bei Herrn Mändler [sic] ein besonders empfehlendes Wort für Ihre Belange einzulegen."

Grußformel: "Mit ausgezeichneter Hochachtung // Ihr sehr ergebener"