Druck von Jan Brueghels Gemälde "Das Gehör" (um 1620), hergestellt von Franz Hanfstaengl; Bestand der ehemaligen Staatlichen Sammlung alter Musikinstrumente in Berlin.
Das Werk zeigt eine sitzende weibliche Aktfigur, die singt und ihren Gesang selbst mit einem lautenähnlichen Saiteninstrument begleitet. Neben ihr ist ein Putto zu sehen, der ihr Notenblätter hält. Zahlreiche Musikinstrumente befinden sich neben dieser Figurengruppe.
Nach der Beschreibung von Alfred Berner handelt es sich dabei um „eine sehr gute Wiedergabe der Musikinstrumentengruppe", in der "vor allem die Inkronguenz [sic!] der beiden Manuale des Cembalos sehr gut zu erkennen [ist]" (siehe den Brief vom 11. April 1956).
Die dargestellten Instrumente wiedergeben zudem die Entwicklung des Klavierbaus im 17. Jahrhundert: „Innere Merkmale an dem doppelmanualigen Instrument aus dem Jahre 1620 (Nr. 2230) [niederländischer Kielflügel der Klavierbauer Andreas und Johannes Ruckers aus der Staatlichen Sammlung alter Musikinstrumente in Berlin] beweisen, daß seine Klaviaturen ursprünglich nicht gleichen Umfang hatten und auch nicht parallel übereinander lagen, sondern so gegeneinander verschoben waren, daß sie der Transposition um eine Quarte dienten. Eine Bildparallele für dieses Stadium in der Entwicklung des doppelmanualigen Cembalos finden wir auf der über dem Instrument hängenden Reproduktion des Gemäldes von Jan Brueghel „Das Gehör“ aus der gleichen Zeit, das eine höchst exakte Wiedergabe des Instrumentariums jener Epoche bietet“ (siehe Berner 1952, S. 11).