NL Rück, I, C-0980

Gutachten Georg Kinskys zu angebotenen Musikinstrumenten von Fritz Wildhagen. Bezieht sich auf von Wildhagen angegebene Preise.

"3) Viola d'amore. Mausiell: der beste Nürnberger Geigenbauer des 18. Jahrhunderts; nach Lütgendorff: 'Arbeit und Ton recht gut'. Falls noch nicht in der Sammlung vertreten, empfehlenswert! 500 M für frühere Verhältnisse angemessener Preis; heute immerhin noch 300-350 M wert.

4) Viola d'amore. Havelka: ein weniger bekannter, österreich. Meister, dem Lütgendorff ebenfalls 'sorgfältige, saubere Arbeit' nachrühmt. (Bisher erst seit 1763 nachweisbar; die vorlieg. Liebesgeige ist von 1749!) In Bezug auf Arbeit und Ausstattung (Vogelahorn, Wirbelkasten!) Nr. 3 noch vorzuziehen. // (600.-) // Schätzung: bis zu 400 M.

5) Tenorgeige darf als Typ in einer größeren Sammlung nicht fehlen! Vgl. Heyer Nr. 905-907; Stimmung war jedoch eine Quinte tiefer als bei der Bratsche, also: F - c - g - d1. - Verhältnismäßig sehr selten vorkommend. Nr. 5: ein altertümliches Stück, wohl noch aus der 2. Hälfte d. 17. Jahrhdts. Merkwürdig lange Mittelbügel, hohe Wölbung. Auffallend die (der Violine entsprechende) geringe Zargenhöhe, die sonst 5 cm beträgt. // (400.-) // bis zu 300.-

Vorzuziehen wäre die Tenorgeige

6), zumal Wildhagen den Ton des Instruments lobt. Normalbezug war zwar 4saitig; vereinzelt kommt aber auch ein gambenmäßiger 6 saitiger Bezug vor (vgl. Heyer Nr. 906). // 300 M nicht zu teuer.

7) Nicht 'Viola da spalla' (= Violonell oder Bassetl!), sondern anscheinend ebenfalls eine Tenorgeige, die zur Erzielung eines vollen Tons eine bemerkenswert große Zargenhöhe besitzt (vielleicht Unikum!) // (400.-) // c. 300 M.

10) Hardangergeige. Falls noch nicht vorhanden, empfehlenswert. Interessantes nordisches Volksinstrument mit Aliquotsaiten wie bei der Viola d'amore.) // (250.-) // 125-150 M

11) Tenorgambe von Carpp (Lütgenorff II, 246 als 'Karg'!) Prachtstück! Korpus aus Birkenholz: Ausnahme! Klanglich wohl einer Tielke-Gambe nahekommend. // c. 1200-1500 M.

14) Drehleier (Vielle). Wohl bereits vorhanden? In Frankreich nicht gerade selten vorkommend. // (350.-) // Höchstens 200 M.

15) Knickhals-Laute. Hoffmann: einer der besten deutschen Lauten- und Violenmacher, auch durch seine enge Freundschaft mit Joh. Seb. Bach bekannt. // (300.-) 225-250 M

16) Laute von Stehelin (Vgl. Heyer Nr. 494, Laute v. 1596. Der Name des Meisters war erst durch vorlieg. Instrument zu ermitteln!) Erstrangiges Stück (Elfenbein-Korpus!) // c. 5-600 M.

II [Beginn der Saite]

17) Theorbierte Laute. Schön und sehr selten! Hals und Wirbelkasten machen lt. Photo originalen Eindruck, wenn auch Nachprüfung geboten erscheint. // bis zu 400 M

18) Chitarrone. Echte Chitarronen sind heute sozusagen 'unauffindbar', jedenfalls im Originalzustand eine Seltenheit ersten Ranges. (Name 'Tessler' nicht bei Lütgendorff - vielleicht 'Teichler' und mit den Teichlers in Rom verwandt?) // c. 1200-1500 M

19) Pandurina. Aehnlich wohl schon vorhanden? Nicht besonders selten. // (150.-) // 80-100 M

21) Gitarre (Quintone) von M. Kaiser (ausgezeichneter Meister, auch als Klavierbauer bekannt. Ein prächtiges Clavicytherium war im Besitz des österreich. Kaiserhauses). Sehr schönes Instrument. // 500 M (evtl. auch höher).

24) Gitarre von Spatel. Prachtstück aus der Louis XVI-Zeit; Kunstgewerblich sehr bemerkenswert (Boden!)

26) Baßcister, Nürnberg 1768. Als Nürnberger Erzeugnis schätzenswert. Typ nicht häufig; in Sammlung bereits vertreten? // (250.-) // c. 150 M

32) Krummer Zink [MIR38], 16. Jhdt. Sehr selten, wenn früher auch stark verbreitet. // (250.- zu teuer) // 100-125 M.

33) Serpent. Ebenfalls sehr selten und, falls noch nicht vorhanden, zu empfehlen. (Wohl später als 16. Jhdt.!) // (250.-) // bis zu 150 M

34a) Baß-Blockflöte (schon vorhanden?) Ebenfalls selten vorkommend. Wegen der Wiederbelebung der Blockflöten in der Gegenwart zu empfehlen. // 125-150 M

37) Pedalharfe: bemerkenswert reich ausgestattetes  Exemplar. // c. 4-500 M

38) Tafelklavier. Hübsches und anscheinend frühes Stück (2. Hälfte 18. Jahrhdt.) // c. 300 M

39) Spinett: wohl erst 17. Jhdt. (gleichzeitig mit der Deckelmalerei). In Anbetracht des schönen Klanges // c. 500 M

41) Kann tatsächlich ein frühes Salterio (Psalter, Vorläufer des späteren Hackbretts) sein, wofür auch die nur 9chörige Besaitung spricht. In dieser Form sehr selten! // c. 250 M

42) Oktav-Spinett (Nicht häufig und weit seltener als die eigentlichen 8'-Spinette). // c. 300-350 M".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1933,04,29
Schreibort
Köln
Erwähnte Objekte
Viola d'Amore
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Viola d'Amore
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Tenorgeige
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Hardangergeige
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Viola da Gamba (Tenorlage)
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Drehleier
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Laute
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Laute
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Theorbierte Laute
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Theorbe
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Spinett (Oktavspinett)
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Pandurina
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Gitarre (Quinton)
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Basszister
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Bassblockflöte
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Tafelklavier
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Literaturreferenz
Lütgendorff 1922a
Lütgendorff 1922b
Kinsky 1912