Institutionsname
Stuttgart, Eugen Gärtner Geigenbau
Allgemeiner Kommentar

Zeitschrift für Instrumentenbau 54, 1933/34, Nr. 15 vom 1. Mai 1934, S. 231:

Dr. Eugen Gärtner in Stuttgart 70 Jahre alt.

Geboren 10. April 1864 in Stuttgart, Lehre bei Anton Sprenger sen., wo er bis 1886 arbeitete. Anschließend zwei Jahre bei E. Simoutre in Basel (Schüler von Nikolaus Lupot), wo er sich "die französische Reparaturmethode zu eigen machte." 1888 bis 1891 bei Otto Schünemann an der Deutschen Geigenbauerschule in Schwerin als Lehrer tätig. Macht sich danach in Stuttgart selbständig. Übernahm 1892 offiziell die Instandhaltung der Streichinstrumente für die königliche Hofkapelle Stuttgart. Neubauten nach italienischen Modellen. 1897 Titel eiens Königlich Württembergischen Hofgeigenmachers. Ab 1907 "Elite-Klasse"-Geigen, die "in Holzwahl und Arbeit das Feinste und Schönste darstellt, was im zeitgenössischen Geigenbau geleistet wurde." 1924 durch die Universität Innsbruck seiner Verdienste um den Geigenbau wegen mit dem Ehrendoktorat geehrt. Seine um 1930 gebauten Geigen "sind tonlich so vollendet wie ihre Arbeit und ihr Material. Möge ihm nach Stradivaris Vorbild noch langjähriges Wirken in seiner Kunst gegönnt sein."

Adresse
Ort
Stuttgart